Selbstfahrende Autos ab 2020

In Kalifornien fahren sie schon lange, jetzt dürfen auch in Europa selbst fahrende Autos auf die Straßen. Experten rechnen damit, dass Autos mit Selbstfahrfunktion ab 2020 serienreif sein könnten. Erste Tests verliefen bislang erfolgreich.

Vorreiter bei den selbstfahrenden Autos ist der Google-Konzern, der bereits seit 2010 mit einer 10 Fahrzeuge starken Flotte experimentiert und mittlerweile nach eigenen Angaben rund 1 Million Kilometer unfallfrei zurückgelegt hat. Google bekam in Kalifornien zunächst eine Ausnahmegenehmigung zum Test seiner Fahrzeuge, seit 2012 dürfen dort selbstfahrende Autos offiziell am Straßenverkehr teilnehmen und auch verkauft werden. Neben Google beschäftigen sich inzwischen alle großen Autokonzerne mit den über Autopilot gesteuerten Fahrzeugen.

In Europa stand ausgedehnten Tests bisher die Wiener Konvention für den Straßenverkehr der UN im Wege, mit der Straßenverkehrsregeln weltweit vereinheitlicht wurden. Diese beinhaltete folgende Formulierung: „Jeder Führer muss dauernd sein Fahrzeug beherrschen oder seine Tiere führen können.“ Das zuständige Gremium hat den Artikel nun erweitert und auch Systeme zum automatisierten Fahren als zulässig erklärt, sofern diese jederzeit durch den Fahrer gestoppt werden können. Auch Deutschland hatte sich für die Änderung eingesetzt. Die nationale Umsetzung der Anpassung steht jedoch noch aus.

Auch die Daimler AG hat ihre Bemühungen im Bereich autonomes Fahren stark erweitert. Bereits 2013 konnte der Konzern mit einer Sondergenehmigung eines seiner Fahrzeuge die historische Bertha-Benz-Route von Mannheim nach Pforzheim mittels Autopilot befahren lassen. 1888 hatte die Ehefrau des Firmengründers Carl Benz hier mit einer Distanz von 100 km die erste Auto-Fernfahrt der Geschichte bewältigt. Auch der Test mit dem selbstfahrenden Auto verlief ohne Zwischenfälle. Alle Hindernisse wurden ohne Probleme umfahren. Zur Sicherheit hatte ein Testfahrer hinter dem Steuer gesessen, der aber nicht eingreifen musste.

Experten sagen, dass der Wandel von Assistenzsystemen zum Einparken bis zum vollautomatisch fahrenden Auto kurz bevorsteht. Bis 2020 soll es so weit sein. Vorher werden allerdings noch eingeschränkte Systeme wie für Stop-And-Go-Verkehr auf den Markt kommen. Zunächst muss sich die Gesetzeslage noch weiter verändern. Wenn es jedoch so weit ist, würden durch autonom fahrende Autos auch Menschen am Straßenverkehr teilnehmen können, denen dies bisher verwehrt bliebe.

Auch die Versicherer müssen mit der vermehrten Technisierung der Fahrsysteme umdenken. Es wird erwartet, dass die Anzahl der Unfälle mit dem Vormarsch selbstfahrender Autos abnehmen wird. Der menschliche Faktor wird immer mehr ausgeschlossen, denn der Autopilot wird weder müde noch ist er abgelenkt. Die Prämien könnten somit sinken. Derzeit werden 90 Prozent aller Unfälle durch menschliches Versagen verursacht und nur 10 Prozent durch technische Defekte. Dies könnte sich in Zukunft umkehren. Aber schon jetzt gehen die Unfallzahlen durch die bereits verbauten Assistenzsysteme zurück. Personen- und Blechschäden werden durch Einparkhilfen oder Fußgängererkennung verhindert. Alle großen Versicherer beobachten die Entwicklung der autonom fahrenden Automobile genau, denn letztendlich müssen sie in Zukunft zur Berechnung der Prämien die Leistung der verbauten Systeme bewerten.


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